Technyl im Fahrzeugbau
Kunststoff für die Sicherheit
Die typischerweise aus Blechformteilen produzierte Pedalerie im Fahrzeug lässt sich dank neuer Simulationsmethoden einschließlich der umgebenden Technik auch aus Kunststoffbauteilen fertigen. Mit diversen Vorteilen, wie das Beispiel zeigt.
Matchmaker+
Das verstellbare Pedalmodul des neuen Citroen C5 – entwickelt von der Trelleborg Automotive Carbody besteht in seinen wichtigsten Komponenten aus Kunststoffen. Möglich wurde das aufgrund der Kooperation zwischen Werkstofflieferant Rhodia und Verarbeiter Trelleborg Automotive Carbody. Ersterer brachte neben dem Wissen um die Eigenschaften seiner Technyl-Materialien die Simulationstechnik ins Projekt ein. Trelleborg trug mit seiner Erfahrung in dem Produktumfeld, Konzeptideen und seinem Know-how bei der Industrialisierung von Spritzgießteilen zur Realisierung bei.
Nach dem ersten Konzept wurden mehrere rheologische Berechnungen durchgeführt, um den Spritzgießprozess zu optimieren. Anschließend wurden mit neu entwickelten Berechnungsprogrammen die Bauteileeigenschaften genauer bestimmt. Diese Berechnungen und Resultate basieren auf MMI, einem neuen Ansatz für die Simulation von Bauteileeigenschaften. Dieser Ansatz berücksichtigt die Glasfaserorientierung und die Glasfaserverteilung im gespritzten Bauteil. Die Resultate sollen eine zuverlässige und genaue Übereinstimmung mit den Ergebnissen der späteren Tests an den gefertigten Modulen, also Pedalerie und Lager ergeben. Das wirkt sich auch auf die Präzision der Vorhersagen hinsichtlich des Crashverhaltens aus.
Im Ergebnis hat sich laut Verarbeiter ein deutlich leichteres Modul mit integrierter Anschlussplatte und Pedal ergeben: Verglichen mit einem Modul aus Metall sei es nur halb so schwer– bei gleicher Steifigkeit. Und auch die Sicherheit kommt nicht zu kurz: Die Pedale sind so in das patentierte Modul integriert, dass sie beim Unfall im Fahrzeugboden verschwinden.