Abfallmanagementsysteme in Indonesien
Höchste Zeit zum Umdenken
Das Projekt Stop Jembrana in Indonesien ermöglicht die Abfallsammlung für mehr als 124.800 Menschen. Seit Beginn des Programms 2019 wurden mehr als 12.959 Tonnen Abfall einschließlich 1.528 Tonnen Kunststoff gesammelt. Es entstanden 86 neue Arbeitsplätze.
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Das Projekt feiert in diesem Jahr einen weiteren wichtigen Meilenstein: die Übergabe der dritten Städtepartnerschaft im Regierungsbezirk Jembrana auf Bali. Dadurch wird unter Beweis gestellt, dass öffentlich-private Partnerschaften dazu beitragen können, Abfälle und Kunststoffe in der Umwelt dauerhaft zu reduzieren und die Kreislaufwirtschaft zu fördern. Künftig wird das Programm von der lokalen Regierung und der Bevölkerung verwaltet.
Die Partner von Stop Jembrana und die lokale Regierung haben sich verpflichtet, zur Erreichung des Ziels der indonesischen Regierung beizutragen, die Kunststoffverschmutzung der Meere bis 2025 um 70 Prozent zu reduzieren und die Kreislaufwirtschaft von Materialien zu unterstützen. Das Programm wird in Zukunft ausschließlich von der lokalen Regierung und der Bevölkerung in Jembrana verwaltet. Das Projekt Stop Jembrana wurde vollständig von der Alliance to End Plastic Waste finanziert, deren Team während der gesamten Durchführungsphase eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung und Optimierung des Projekts spielte.
Wiederverwertung und Kompostierung
Bis heute konnten mehr als 124.800 Menschen im Rahmen des Projekts regelmäßige Abfallsammeldienste in Anspruch nehmen, wobei sowohl Abfälle für die Wiederverwertung als auch für die Kompostierung in der Materialverarbeitungsanlage der Deponie von Peh in der Nähe der Gemeinde Negara gesammelt wurden. Die Abfallverarbeitungsanlage bietet eine Kapazität zur Verarbeitung von 50 Tonnen organischen und anorganischen Abfällen pro Tag, hat 86 dauerhafte Arbeitsplätze in der Gemeinde geschaffen und bisher über 12.959 Tonnen Abfall gesammelt, darunter 1.528 Tonnen Kunststoff.
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Alliance to End Plastic Waste
„Wir freuen uns, dass wir als eines der ersten von der Alliance to End Plastic Waste (AEPW) finanzierten Projekte den wichtigen Meilenstein der Übergabe eines voll funktionsfähigen und wirtschaftlich tragbaren Abfallmanagementsystems an den Regierungsbezirk Jembrana erreicht haben“, so Nicholas Kolesch, Vice President of Projects bei der Alliance. „Unser Team hat seit dem Start des Projekts Ende 2019 unter schwierigen Bedingungen Hand in Hand mit dem Projekt Stop gearbeitet. Wir konnten wertvolle Erkenntnisse aus dem Projekt gewinnen, die wir in unserem gesamten Portfolio anwenden werden, nicht zuletzt im Rahmen des Programms Bersih Indonesia Eliminasi Sampah Plastik, das gerade in Java anläuft.“
Ziel ist eine nachhaltige Wirksamkeit
Das Projekt Stop wurde bisher in enger Partnerschaft mit dem Regierungsbezirk und den zuständigen lokalen Behörden durchgeführt, denen die Anlage bei einem Treffen im Juni 2023 offiziell übergeben wurde. Die Übergabe des Programms an die lokale Regierung bedeutet den Übergang der Zuständigkeiten und eine nachhaltige Wirksamkeit des Projekts Stop in Jembrana. Sie unterstreicht das Engagement der lokalen Regierung, die erzielten Fortschritte nachhaltig zu sichern und die Infrastruktur des Abfallmanagements weiter auszubauen, um eine sauberere und gesündere Umwelt für die Bevölkerung zu gewährleisten.
Das Projekt STOP Jembrana hat eine Reihe wichtiger Meilensteine erzielt, darunter die Errichtung einer Sortieranlage, Kompostieranlage sowie Deponie an einem Standort, wodurch eine effiziente Handhabung der eingehenden Materialien ermöglicht wird. Außerdem eine Umladestation für den effizienten Transport von Material aus weiter entfernten Dörfern. Auch einen Wettbewerb hat das Projekt initiiert, um Dörfer miteinzubeziehen, damit sie diese Dienstleistungen erhalten.
Regierung von Jembrana führt das System weiter
Die Regierung von Jembrana hat sich das System zu eigen gemacht, es vollständig übernommen und plant bereits eine Erweiterung der Dienste. Das Projekt war für die künftige Ausweitung der zirkulären Abfallmanagementsysteme in der Region und landesweit von grundlegender Bedeutung; Erkenntnisse daraus wurden bereits für andere Systeme übernommen.
Kosteneffizientes Abfallmanagementsystem
Borealis-CEO Thomas Gangl sagt zu dem Projekt: „Mit dem im Rahmen einer Partnerschaft mit der Alliance To End Plastic Waste, Systemiq und dem Regierungsbezirk Jembrana entwickelten Ansatz konnten wir zeigen, wie ein effektives und kosteneffizientes Abfallmanagementsystem funktioniert – von der Konzepterstellung bis zur Umsetzung. Es ist großartig zu sehen, dass wir die Alliance To End Plastic Waste dazu inspiriert haben, die Abfallmanagementsysteme in Indonesien auf Grundlage der Erkenntnisse aus dem Projekt STOP, das uns die Grundlage geliefert hat, weiter auszubauen. Letztlich ist die Zusammenarbeit der Schlüssel zur weiteren Verbesserung der Abfallmanagementsysteme für das Wohl der Bevölkerung und der Umwelt. Es bleibt keine Zeit zu verlieren.“
Viel Kunststoff landet im Meer
Das Projekt Stop verfolgt einen radikalen Ansatz, um die Verschmutzung der Umwelt zu stoppen. Es werden umfassende Abfallmanagementsysteme in Gebieten geschaffen, in denen viel Kunststoff ins Meer gelangt und nur wenig Abfall gesammelt wird. Das Projekt wurde 2017 von Borealis und Systemiq gemeinsam gegründet und wird im Rahmen formeller Vereinbarungen mit der indonesischen Regierung und den lokalen Behörden betrieben. Auf nationaler Ebene unterstützt das Projekt die Ministerien bei der Festlegung von Zielen und der Schaffung erfolgsfördernder Rahmenbedingungen. Auf regionaler Ebene arbeitet ein Team aus hauptsächlich indonesischen Experten für Abfallmanagement, Kunststoffwiederverwertung, Entsorgung organischer Abfälle, Verhaltensänderung und Programmverwaltung Hand in Hand mit den lokalen Regierungsbehörden, um ein kostengünstiges Abfallmanagementsystem zu entwerfen und umzusetzen, im Rahmen dessen alle Haushalte und Einrichtungen von der Abfallsammlung profitieren können und Kunststoffe aus der Umwelt ferngehalten werden.
Dauerhafter Wandel in der Kreislaufwirtschaft
„Die Umgestaltung der Abfallmanagementsysteme erfordert langfristige Unterstützung und Partnerschaften. Wir sind allen Sponsoren, Geldgebern und Interessenvertretern dankbar, die maßgeblich an der Verwirklichung dieses Meilensteins beteiligt waren, insbesondere den nationalen, provinziellen, regionalen und lokalen Regierungspartnern in Indonesien. Ihre unerschütterliche Unterstützung und ihre gemeinsame Vision haben entscheidend dazu beigetragen, einen dauerhaften Wandel in der Kreislaufwirtschaft zu bewirken und die Gesundheit und das Wohlergehen der lokalen Bevölkerung zu verbessern", so Mike Webster, Program Director des Projekts Stop bei Systemiq.
Das Projekt Stop
Das 2017 von Borealis und Systemiq ins Leben gerufene Projekt STOP (STop Ocean Plastics) arbeitet Hand in Hand mit Stadtverwaltungen, um effektive, kreislauforientierte Abfallmanagementsysteme in Gebieten mit hohem Bedarf in Südostasien aufzubauen. Die Initiative unterstützt Städte mit technischem Fachwissen, um dafür zu sorgen, dass keine Abfälle in die Umwelt gelangen, Recyclingraten zu steigern, wirtschaftlich nachhaltige Programme zu entwickeln, neue Arbeitsplätze zu schaffen und die schädlichen Auswirkungen von unsachgemäßem Abfallmanagement auf die öffentliche Gesundheit, den Tourismus und die Fischerei zu verringern.
Die erste Städtepartnerschaft wurde 2018 in Muncar ins Leben gerufen; im Februar 2022 wurde das Projekt der lokalen Regierung und der Gemeinde übergeben. Jetzt wird das Programm auf den Regierungsbezirk Banyuwangi ausgeweitet, wobei ein Modell für ein Abfallsystem auf Bezirksebene mit einem Material-Aggregator zu einer Kreislauflösung für Abfall und Wiederverwertung kombiniert wird. Eine weitere Städtepartnerschaft besteht im Regierungsbezirk Pasuruan in Ostjava, wo das Programm im Februar 2023 vollständig in den Besitz der lokalen Behörden und der Bevölkerung übergegangen ist. Das Projekt Jembrana auf Bali ist die dritte Partnerschaft und ging im Juni 2023 an den Regierungsbezirk Jembrana über.