Flaschen im Kreislauf
BTB PET-Recycling stockt Kapazitäten auf
Während des Corona-Lockdowns im Frühjahr 2020 installierte die im westfälischen Bad Salzuflen beheimatete BTB PET-Recycling eine Vortrocknungsanlage und einen weiteren Reaktor, um die Recyclingkapazitäten zu erhöhen.
Der Bottle-to-Bottle-Recycler arbeitet nun mit neun SSP (Solid-State-Polycondensation)-Reaktoren von Starlinger Recycling Technology. Seit 2007 setzt BTB auf die Foodgrade-Technologie des österreichischen Anlagenbauers.
Auf einer den Reaktoren vorgeschalteten Recostar PET 165 iV+-PET-Recyclinganlage verarbeitet das Unternehmen nach eigenen Angaben jährlich etwa 20 000 Tonnen PET-Eingangsware, die aus dem deutschen Flaschenrücknahmesystem stammt. Da die pfandpflichtigen Getränkeverpackungen im Rücknahmesystem nicht mehr sauber getrennt werden und außerdem zunehmend Fremdkunststoffen, Aluminium und Weißblech in der angelieferten Ware stecken, ist die Vorsortierung aufwendiger. Daher investierte BTB auch verstärkt in eine bessere Sortiertechnik. Das Eingangsmaterial wird zu Beginn des Aufbereitungsprozesses sortiert und die PET-Flakes noch einmal vor der Extrusion. 2018 erhielt BTB eine weitere positive EFSA-Beurteilung auf den eingereichten „Direct iV+“-Prozess für die Herstellung von lebensmitteltauglichem PET-Rezyklat. Mit diesem Prozess erreicht das Unternehmen einen höheren Durchsatz und produziert effizienter.
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BTB beliefert fixe Abnehmer, die das PET-Regranulat für die Herstellung von Getränkeflaschen verwenden, die in der Region befüllt, verkauft und wieder eingesammelt werden. Aus diesem Eingangsmaterial stellt BTB dann wieder PET-Regranulat her – ein Beispiel für die Nachhaltigkeit eines regionalen, geschlossenen Verpackungskreislaufs.
Während des Lockdowns hat das Unternehmen unter Sicherheits- und Hygienemaßnahmen weiter produziert. Allerdings mache der niedrige Erdölpreis zu schaffen – er erschwert den Absatz von Rezyklaten sehr. Die Themen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft werden momentan von Covis-19 und den daraus resultierenden Auswirkungen auf die Wirtschaft und Gesellschaft überlagert, sei es in den Medien als auch im politischen Diskurs. Der „Greta Thunberg-Effekt“ habe leider nachgelassen.