Recycling
HDPE für Flaschen vollständig aus LVP
Interzero entwickelt mechanisches Recyclingverfahren mit einer chemisch gesteuerten Rheologiemodifikation zur Herstellung von Blasformprodukten aus 100 % Leicht-Verpackungs-Material aus Post-Consumer-Strömen, das bisher nur für Extrusionsverfahren geeignet war.
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Der Kreislaufdienstleister Interzero hat ein Verfahren patentieren lassen, das das Recycling von HDPE-Kunststoffen entscheidend verbessern soll. Der erforderliche Aufwand für eine Nachsortierung der Polyethylen-Leichtverpackungs (LVP)-Abfälle, wie sie beispielsweise aus der gelben Tonne kommen, entfällt ebenso wie die Zugabe von Primär-Kunststoff der sogenannten PCC (post consumer commercial)- oder PIR (post industrial)-Klassen. Entwickelt wurde das Verfahren im eigenen Kompetenzzentrum für Kunststoffrecycling von Interzero im slowenischen Maribor. Das Kompetenzzentrum ist die einzige auf Basis der Labornorm ISO/IEC 17025:2017 staatlich akkreditierte Forschungseinrichtung in der EU, die sich auf die Entwicklung und Analyse von Recyclingkunststoffen spezialisiert hat. "Mit dem Verfahren erreichen wir bei der Erzeugung der Recyclingkunststoffe eine erhebliche Einsparung von Rohstoffen, Energie, CO2-Ausstoß und Aufwand bei der Sortierung der Leichtverpackungsabfälle", fasst Dr. Manica Ulcnik-Krump, Geschäftsführerin Interzero Plastics Innovations, zusammen.
Eine spezielle Kombination von Additiven modifiziert die Fließeigenschaften des Polyethylens so, dass die Viskosität erhöht wird und sich die Schmelzflussrate verringert. Dies ermöglicht den Sprung von der bisherigen Extrusionsqualität zu der für die Flaschenherstellung geeigneten Blasformqualität. Die slowenische Firma Rupar Plastika ist eine der ersten, die das neue Verfahren anwenden. Sie produziert für namenhafte Hersteller wie Bora Plastikhohlkörper von der Flasche bis zum Verschluss und bietet eine Reihe verschiedener Kunststoffverarbeitungstechnologien an, wie Extrusionsblasformen, Spritzstreckblasformen, Spritzblasen und Spritzgießen.