Regranulat zur Textilherstellung

Annina Schopen,

PET-Faser-zu-Faser-Recycling

Nach dem auf der K 2022 verkündeten Einstieg in den Geschäftsbereich "Fasern und Textilien" präsentiert Erema die speziell für PET-Faser-zu-Faser-Recyclingvorhaben entwickelte Maschine Intarema Fibre Pro:IV. Durch die schonende Materialaufbereitung und die effiziente Entfernung von Spinnölen lässt sich das damit produzierte rPET in Anteilen bis zu 100 Prozent wieder in die Produktion feinster Fasern rückführen.

Maschine Intarema Fibre Pro:IV für das PET-Faser-zu-Faser-Recycling. © Erema

"Ganz neu ist die Applikation ‚Fasern und Textilien‘ für uns nicht, denn unsere PET-Recyclingmaschinen wurden schon bisher im Faserrecycling eingesetzt. Um aber diese recycelten Fasern in höherwertige Endanwendungen zurückzuführen, war eine neue technologische Lösung nötig", erklärt Wolfgang Hermann, der in der Erema-Gruppe als Business Development Manager die Entwicklungsarbeit für diese Applikation verantwortet.

Schlüsselmaterial für synthetische Fasern

PET gilt als Schlüsselmaterial für die Produktion von synthetischen Fasern. Rund zwei Drittel der Gesamtmenge an PET fließen in die Produktion von PET-Fasern für die Textilindustrie. Das macht deutlich, wie wichtig hochqualitative Recyclinglösungen für die Kreislaufwirtschaft sind. Durch die Kombination der Intarema-Technologie mit einem neuen IV-Uptimiser gelingt es Erema, durch Spinnöle stark kontaminierte geschredderte PET-Fasermaterialien so aufzubereiten, dass aus dem Regranulat wieder feinste Fasern produziert werden können. Die Anlage, die ab sofort als Intarema Fibre Pro:IV das Maschinenportfolio des Unternehmens ergänzt, ist vor allem durch eine verlängerte Verweilzeit der PET-Schmelze gekennzeichnet. Dies sei ein wesentlicher Faktor für hohe Regranulatqualität, denn so lassen sich die erwähnten Spinnöle und andere Hilfsstoffe, die für eine bessere Verarbeitbarkeit der Neuwarefasern eingesetzt wurden, effizienter entfernen als in herkömmlichen PET-Recyclingverfahren.

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Resultat sind feinste Fasern bis zu 2 Dezitex

Aus dem rPET-Granulat werden feinste Fasern bis zu 2 Gramm pro 10.000 Meter hergestellt. © Erema

Nach der Extrusion wird im neuen IV-Uptimiser die intrinsische Viskosität (IV) durch Polykondensation der PET-Schmelze unter Hochvakuum wieder gezielt auf jenes Niveau erhöht, wie es für die jeweilige Faserproduktion unbedingt nötig ist. "Die Qualität, die wir inklusive Filtrierung mit diesem Recyclingprozess beim Output erreichen, ist so hoch, dass aus diesem rPET-Granulat feinste Fasern bis zu 2 Dezitex (2 Gramm pro 10.000 Meter) hergestellt werden können, und zwar bei einem rPET- Anteil von 100 Prozent", so Markus Huber-Lindinger, Managing Director bei Erema. PET-Faserabfälle aus Produktionsprozessen lassen sich so zu rPET-Filamentfasern, Teppichgarnen oder Stapelfasern weiterverarbeiten.

Zukunftsfähige Entwicklungen im Faser-Technikum

Liegt der Fokus für die Applikation "Faser und Textilien" derzeit noch auf dem PET-Faserrecycling, wird sich Erema in einer nächsten Projektphase auch dem Recycling von gemischten Faserstoffen aus der klassischen Textilsammlung widmen. Um die Entwicklungsarbeit zu forcieren, hat die Unternehmensgruppe ein eigenes Faser-Technikum geschaffen, in dem sich ein unternehmensübergreifendes Team mit Recyclinglösungen für Faser-zu-Faser-Anwendungen befasst. Hier wird auch eine umfangreich ausgestattete und variable Recyclinganlage im Industriemaßstab betrieben; sie ist mit der notwendigen Peripherietechnologie ausgestattet und steht auch Kunden für Testläufe zur Verfügung.

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