Zerkleinerung, Recycling

Kunststoffrecycling hat viele Facetten

Universelle Mühle ersetzt komplexe Anlagenkombination

Je nach Werkstoff und Sieblochgröße werden Durchsatzleistungen zwischen 1,5 und 6 Tonnen pro Stunde erzielt.

Obwohl keine zusätzlichen Kapazitäten gefordert waren, investiert ein Recycler in neue, leistungsfähige Anlagentechnik. Die Gründe liegen in der modernen Technologie, die eine mannarme Bedienung und kostengünstige Aufbereitung ermöglichen, vor allem aber universell und damit flexibel einsetzbar ist.

Extrem vielfältig sind Art und Mengen von Reststoffen und Abfällen aus der K-Branche zur Aufbereitung. Das ist auch beim Unternehmen Plastirec im belgischen Rijkevorsel so – und passt ihr Angebot den Anforderungen aus dem Markt immer wieder an. Blöcke, Ballen, Rohre, Profile, Gewebe, Fasern, Compounds und alles was als Produktionsabfall nicht in die Neuproduktion direkt zurückgeführt werden kann, werden Kunststoffrecyclern oder Lohnmahlbetrieben überlassen. Diese können das Granulat oder Mahlgut als Handelsware am Markt anbieten oder den Produktionsbetrieben als Dienstleistung zurückgeben.

Schredder, Granulatoren, Schneidrotoren und Mühlen sind in unterschiedlichen Größen bei Plastirec bereits im Einsatz. Die Neu-Investition   einer Holzmag-Precicut-Zerkleinerungsanlage fiel nicht gerade in eine Konjunkturphase, in der durch steigenden Materialabsatz neue Kapazitäten gefragt sind. Die Investitionsgründe für die Inhaber der Firma Plastirec, Rudi und Nicky Jespers, waren anderer Art. Manpower-intensives Materialhandling, Reinigung bei Materialwechsel oder Umstellungen auf materialspezifische Recyclinglinien erforderten Investitionen, Platzbedarf, Energiekosten und viel Personal. Die Anforderungen für eine Neu-Investition wurden demnach durch Kostenreduktion und Flexibilität vorgegeben. Die neue Anlage sollte diese Kriterien erfüllen. Mit der Schneidraumgröße 2005 x 1600 Millimeter sind die Maße für das Inputmaterial festgelegt. Eine Beschickung von der Schubladenseite mit Förderband für Ballen, Blöcke und Schüttgut sollte die Durchsatzmenge für eine Stunde mannlose Bedienung ermöglichen. Eine Chargen- oder Einzelbeschickung von der vorderen Siebseite der Maschine wurde für die Verarbeitung von Kleinmengen oder Spezialmaterial vorgesehen. Das Materialaustragband aus der Maschine ist mit Links- und Rechtslauf ausgerüstet und erlaubt die Materialabführung in die Linie für Feinzerkleinerung bzw. direkt in die Bigbag-Station oder in spezielle Gebinde oder Container. Die Servicebühne mit Zugang zur Trichtertüre ermöglicht den schnellen Zugang zum Schneidraum für Service, Werkzeugwechsel und Reinigung.

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Die Steuerung der Zerkleinerungsanlage ermöglicht Rezepturen für unterschiedlicher Materialien und Zusammensetzungen. Drehzahl, Materialschieberdruck und Geschwindigkeit sowie Reaktionsempfindlichkeit des Schiebers sind variabel einstell- und kombinierbar. Über die Drehzahl der Welle und die Zufuhrgeschwindigkeit des Schiebers sowie das Messerarrangement auf der Welle ist eine definierbare Korngröße bei entsprechendem Lochsieb zu erzeugen. Bei Stillstand oder Rückzug des Materialschiebers ist eine Zerkleinerungsunterbrechung gewährleistet, da die Schneidwelle auch bei Fasern keine eigendynamische Einzugswirkung hat. Das Schneidgut befindet sich immer zwischen Schieber und Schneidwelle und wird lastabhängig und leistungsgeregelt dem Schneidwerk zugeführt. Dies wiederum ermöglicht eine definierte Austragsmengendosierung für nachfolgende Maschinen oder Aggregate. Polyamidblöcke, Anfahrkuchen, dickwandige Rohre und ähnliche Güter werden bei 30 Millimeter Sieblochgröße in einem Leistungsbereich von 3 bis 4 Tonnen pro Stunde zerkleinert. Bei einem Endkorn von 10 Millimeter verringert sich der Durchsatz bei diesem Material auf 1,5 Tonen pro Stunde. PET-Flaschen erlauben einen Durchsatz bis 6 Tonnen stündlich bei einem 40 Millimeter Sieb.

Ziel: Hochwertiges Mahlgut

Feinanteil und Überkorn sind minimal, was Dosierungs- oder Waschvorgänge ohne Verstopfungsrisiko oder größere Schlammbildung ermöglicht. Auch bei Schaumstoffen, Isoliermaterial und Watterollen aus der Papierindustrie wird eine definierte Korngröße erreicht, weil das Schneidwerkzeug im Siebbereich keinen Druck ausübt und das Granulat lose durch die Siebmaschen fällt.

Geringer Verschleiß bei minimalem Schnittspalt ohne Wärmeentwicklung, gleichbleibende Belastungswerte ohne Stromspitzen durch hydraulischen Vollantrieb, minimaler Aufwand an Manpower durch gute Zugänglichkeit zum Schneidraum und zu den Werkzeugen ermöglichen hohe Verfügbarkeit und eine günstige Kosten-Nutzenrechnung, fasst der Hersteller die Argumente zusammen. Werkzeugverschleißplatten aus Stahl, Hartmetall und Keramik sorgen auch bei abrasiven Materialien für lange Standzeiten.

Plastirec prüft derzeit durch Zukauf einer weiteren Maschine dieses Typs den Ersatz einer Recyclinglinie bestehend aus Vorbrecher, Puffer, Dosierung, Vermahlung und Absaugvorrichtung. Diese Referenz-Anlage liefert viele Hinweise darauf, dass sinnvoll aufgebaute und ausgestattete Zerkleinerungsanlagen universelle Anwendungsmöglichkeiten bei hoher Verfügbarkeit bieten können.

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